An Weihnachten feiern wir den Einbruch des Heiligen in unserer Welt. Äußerlich gesehen bleibt alles beim Alten. Die Kriege und Katastrophen verschwinden nicht im Weihnachtsfrieden, die Sorgen lösen sich nicht im Engelsgesang auf. Dennoch ist es "heilige Zeit", weil es um Gottes Menschwerdung geht.
"Man kann die Provokation, die darin liegt, ein Baby in der Krippe als Retter zu präsentieren, nicht hoch genug einschätzen. Wenn man die Messiasse von heute anschaut, die nicht in Windeln gewickelt, sondern in Unrecht verwickelt sind, die im Privatjet zur Erde kommen oder im Slim-Fit-Anzug einherschreiten - dann versteht man mit einigem Vergnügen die Ironie des Lukas, der die aberwitzige Chuzpe hatte, so von einem Gottessohn und Messias zu reden, und der damit die Welt auf den Kopf stellte."
(Heribert Prantl)
Gott stellt die Welt auf den Kopf. Er setzt seinen Frieden nicht mit Gewalt durch. Er thront nicht in der Ferne, sondern ist zu dort finden, wo man ihn am allerwenigsten vermutet. Seine Liebe hat ihn zu uns getrieben. "Fürchtet euch nicht", lässt er uns durch seine Engel ausrichten. "Heute ist euch der Retter geboren. Christus, der Herr."
Ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest allen!
Ihre Dekanin
Kerstin Baderschneider