Wir halten uns fern und sind für einander da
Liebe Leserinnen und Leser,
wir leben in ungewöhnlichen Zeiten:
Was früher gut war: Nähe, Berührung, Hände schütteln, Umarmen - das ist schlecht geworden. Wir wissen, dass wir mit dieser Nähe den Virus weiter verbreiten würden, der besonders für die Alten und Kranken gefährlich ist. Wir zeigen Verantwortung dadurch, dass wir Abstand voneinander halten. Von unserem einem Sohn habe ich den Corona-Check gelernt: Der ausgestreckte Arm von beiden Seiten: Das ist die richtige Distanz für heutige Begegnungen. Unser anderer Sohn wird uns zu Ostern nicht besuchen, aus Rücksicht auf die Großmutter.
In diesen Tagen der notwendigen Isolation ist es besonders wichtig, Gemeinschaft im Glauben zu leben. Viele Menschen stellen jetzt um 19 Uhr eine Kerze ins Fenster und sprechen ein Gebet. Etliche Kirchengemeinden läuten mittlerweile um 19 Uhr die Glocken, um das Gebet zu begleiten. Beim Vaterunser wissen wir uns mit allen verbunden und von Gott gehalten.
Viele beten um 19 Uhr den 91. Psalm:
Geben Sie gut Acht auf sich selber und auf Ihre Nächsten!
Hanjo von Wietersheim
Pfarrer in Iphofen
Landeskirchlicher Beauftragter für Notfallseelsorge
(erschienen in: Mainpost, 23.3.2020)