Schwimmend durch die Krise
„Wem das Wasser bis zum Hals steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen“ – sondern anfangen zu schwimmen. Dann macht er die Erfahrung, dass das Wasser ihn trägt und er in der Krise nicht untergeht. Die Corona-Krise erschüttert im Moment unser Land. Niemand weiß, wie wir durch diese Krise kommen. Viele blicken mit Sorge auf ihre Zukunft. Hilflosigkeit macht sich breit. Die Enge der eigenen Wohnung wird als belastend empfunden. Viele sind durch Homeschooling und Homeoffice überfordert. Und kein Ende abzusehen. Die Krise dauert an, der Wasserpegel steigt. Doch: „Leben heißt nicht zu warten bis der Sturm vorbeizieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen.“
„Zuversicht – 7 Wochen ohne Pessimismus“ so hieß die Fastenaktion der Evang. Kirche in der Passionszeit 2020. Ostern ist zwar vorbei, das Thema aber umso aktueller. Kommen wir schwimmend – mit Zuversicht- durch die Krise oder zieht uns der Pessimismus runter? Zuversicht beflügelt zu mutigem Handeln, lässt aufatmen, setzt Energie frei und trägt uns durch Krisen. Manchmal genügt eine kleine Änderung der Blickrichtung. Ja, das Glas ist halbvoll. Die Kraft des Optimismus, eine positive Lebenseinstellung, das Vertrauen in die Zukunft lässt Dinge in einem neuen Licht erscheinen.
Viele ließen den Kopf nicht hängen und engagierten sich, zeigten Solidarität und Menschlichkeit, begeisterten mit kreativen Innovationen, entdeckten neue Kommunikationsformen. freuten sich über die geschenkte Zeit, und entdeckten, dass alle Menschen wichtig und „systemrelevant“ sind.
Christen fühlen sich von Gott getragen, wissen sich in Gottes Hand geborgen und erfahren selbst im Angesicht von Tod und Trauer Trost und Zuversicht. Der alte Vers „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du Gott bist bei mir.“ lässt mich zuversichtlich jeden Tag dankbar als Geschenk annehmen und mich daran erfreuen.
Und nicht vergessen: Kopf hoch :-)
Klaus Raab, Dekanatsjugendreferent
erschienen am 11.5.2020 in: Mainpost Kitzingen