Die Paul-Eber-Kantorei setzt erneut ein Konzertglanzlicht am 19. Mai 2019 um 19.00 Uhr in der Stadtkirche: Mit der Misa Criolla von Ariel Ra-mirez führt der Chor ein besonderes Werk auf. Ramirez komponierte die Messe in den Jahren 1963 und 1964. Seine erste Inspiration für das Schrei-ben eines religiösen Werkes kam in den 1950er Jahren, als er ein unbekannter Musiker war und in einem Kloster in Würzburg wohnte. Dort traf er die Schwestern Elisabeth und Regina Brückner, die ihm erzählten, dass ein schönes Herrenhaus vor dem Kloster während des Nationalsozia-lismus- nur wenige Jahre zuvor- ein Konzentrationslager gewesen sei und dass sie, obwohl die Todesstrafe darauf stand, Nacht für Nacht Essen zu den Gefangenen brachten. Der Mut und die Barmherzigkeit der beiden Schwestern bewegte Ramirez zutiefst und so widmete er die Messe ihnen. Die Misa Criolla wird als bekannteste Komposition von Ramirez gesehen und gilt aufgrund ihrer Bekanntheit weit über die Grenzen Südamerikas hinaus als bedeutendstes Werk argentinischer Sakralmusik. Einen ganz anderen Stil bietet „A little Jazz Mass“ von Bob Chilcott. Ein britischer Komponist, Chorleiter und Sänger. Im Jahr 1985 trat er den „King’s Singers“ bei und gehörte ihnen 12 Jahr lang an. Seit 1997 ist er freischaffender Komponist. Als Kitzinger Uraufführung kann man die „Fantasia para un gentilhomre“ von Joaquín Rodrigo bezeichnen. In diesem Stück fungiert die Gitarre als Soloinstrument umrahmt von den Klängen des Orchesters. Eine sehr facettenreiche Komposition. Die klassische Gitarre entwickelte sich zwar anfangs nicht in Spanien, doch nur hier war sie in all ihren Formen ein fester Bestandteil des nationalen musikalischen Panoramas. Demzufolge haben sich ihre Klänge und die idiomatischen Texturen ihrer Musik einem jeden spanischen Komponisten unterbewusst eingeprägt. So ließe sich erklären, wie Rodrigo zu seiner außerordentlichen Fähigkeit kam, für ein Instrument zu schreiben, das er weder spielen noch sehen kann, und dabei geschickt auf dem schmalen Grad zwischen virtuosem Anspruch und technischer Unmöglichkeit zu wandern.