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Bei einem Sektempfang wurde im Diakonie-Seniorenhaus Mühlenpark in Kitzingen auf einen großen Geburtstag angestoßen: Sechs Mitarbeiterinnen wurden in den letzten Wochen 60 Jahre alt und feierten nun gemeinsam ihre 360 Jahre.
Einrichtungsleiter René Kinstle beglückwünschte seine Kolleginnen zu ihrem Jubiläum und bedankte sich bei ihnen für ihren Einsatz und ihre jahrzehntelange Arbeit für die Diakonie Kitzingen. So waren die Jubilare teils bereits im Johann-Sander-Haus in der Flugplatzstraße tätig, haben viele Jahre im Frida-von-Soden-Haus in der Kanzler-Stürtzel-Straße gearbeitet und sind im Jahr 2015 in das neu gebaute Diakonie-Seniorenhaus Mühlenpark in der Sickershäuser Straße umgezogen. Gemein ist allen sechs Mitarbeiterinnen, dass sie bei ihrer Arbeit über den Tellerrand hinausblicken und diese mit viel Herzblut verrichten.
Lisie Holz ist seit 42 Jahren in der Pflege tätig und Anette Endres seit 39 Jahren im Bereich Küche und Service. Sabine Neubert und Gabriele Durchholz begannen gemeinsam vor 34 Jahren, Frau Neubert in der Pflege und Frau Durchholz in Küche und Service. Heidi Mondry und Gertrud Walter sind im Bereich Hauswirtschaft und Reinigung beschäftigt, Frau Mondry seit über 14 Jahren und Frau Walter seit gut zwei Jahren.
Bildunterzeile (Foto von Patrick Wirth):
Ihren 60. Geburtstag feierten im Diakonie-Seniorenhaus Mühlenpark von links Gertrud Walter, Heidi Mondry, Sabine Neubert, Anette Endres und Gabriele Durchholz, beglückwünscht wurden sie von Einrichtungsleiter René Kinstle.
Münchner Regionalbischof Kopp neuer bayerischer Landesbischof
München (epd). Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Der bisherige Münchner Regionalbischof Christian Kopp wird Nachfolger von Heinrich Bedford-Strohm im Amt des bayerischen Landesbischofs. Der 58-Jährige setzte sich damit im zweiten Bischofswahl-Anlauf am Donnerstag im ersten von zwei möglichen Wahlgängen mit 56 von insgesamt 102 abgegebenen Stimmen durch. Seine verbliebene Mitbewerberin, die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47) erhielt 43 Stimmen, zudem gab es drei Enthaltungen. Der erste Anlauf zur Bischofswahl am Montag war nach sechs Wahlgängen ergebnislos beendet worden.
Kopp sagte, er nehme die Wahl „mit Freuden“ und „sehr großem Respekt“. Er danke „sehr, sehr herzlich“ für das Vertrauen: „Wir alle haben anstrengende Tage hinter uns und die hinterlassen Spuren“, sagte Kopp. Deswegen wolle er sich „ganz herzlich bei uns allen bedanken, die diese anstrengenden Tage durchgestanden haben“. Er dankte auch den drei anderen Kandidierenden, neben Lubomierski waren am Montag auch noch die Direktorin von Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann (55), und der Windsbacher Dekan Klaus Schlicker (56) zur Wahl gestanden. „Auch für euch waren das unfassbar anstrengende Tage“, sagte Kopp.
„Jetzt müssen wir wieder zusammenfinden“, sagte Kopp. Er glaube aber, dass die Synode trotz der beiden benötigten Wahl-Anläufe „beieinander ist“. Er sei der festen Überzeugung, dass es „nur gemeinsam geht“, die Kirche stehe vor herausfordernden Zeiten. Kirche sollte sich auf das konzentrieren, was sie ausmache, sagte er. Das sei etwa die Seelsorge, die im Mittelpunkt der kirchlichen Arbeit stehe. „Ich bin jetzt ziemlich platt und deshalb höre ich jetzt auch auf“, sagte der Münchner Noch-Regionalbischof zum Abschluss seines ersten Statements. Die Wahl nehme er - wie alles in seinem Leben - „aus Gottes Hand“.
Kopp folgt somit auf den noch amtierenden Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dessen Amtszeit nach zwölf Jahren am 31. Oktober endet. Bedford-Strohms Verabschiedung und Kopps Amtseinführung sollen am 29. Oktober 2023 in der Nürnberger St. Lorenzkirche stattfinden. (00/1079/30.03.2023)
„Quo vadis? – der Weg ist das Ziel“
Das Evangelische Dekanat Kitzingen hatte am 11. Februar 2023 zum Dekanatsfrauentag mit gemeinsamen Frühstück, Musik und Austausch ins Paul-Eber-Haus eingeladen.
„Quo vadis - der Weg ist das Ziel“, dieses spannende Thema nahmen die zwei Referentinnen Pfarrerin Heidi Wolfsgruber und Pfarrerin Raffaela Meiser unter die Lupe und ließen diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis werden.
Die Pilgerwege gehen zurück bis ins Mittelalter, führte Pfarrerin Wolfsgruber aus. Rom, Jerusalem und Santiago di Compostela sind alte Pilgerorte. Pilger haben mit Steinen und Muscheln die Wege, Straßen und Gebäude markiert, um nachfolgenden Pilgern den Weg zu zeigen. „Der Weg entsteht beim Gehen, Pilger*innen gehen mit offenen Herzen durch die Welt. Mit Christus im Rucksack“, fasste Pfarrerin Wolfsgruber den ersten thematischen Teil zusammen, hatte sie doch vor Jahren schon ihre erste Pilgerreise nach Japan unternommen.
Die Pilger haben eine Sehnsucht, die sie antreibt. Sie werden auf ihrem Weg immer freundlich aufgenommen und können dort übernachten, erzählte sie. Gottes Geist treibe ihre Sehnsucht zu den Pilgerorten, dort fühlen sie sich wohl und heimisch, obwohl Luther sagte, „Gott findet man auch daheim“.
Pfarrerin Meiser erinnerte an den ersten Pilgervater Abraham, der mit seiner Familie in ein fremdes Land zog, ohne zu wissen welches Abenteuer auf ihn zukommt, wie lange der Weg sich gestalten würde und was ihn dort erwarte. Er verließ sich auf Gottes Weissagung: „Ich führe dich in ein Land, das ich dir verheißen habe, ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!“ Auf einem Papierblatt vollzogen die Besucherinnen die Höhen und Tiefen ihres Lebenswegs nach. Nach einem Austausch über biblische Beispielgeschichten zum „Pilgern“ in Murmelgruppen im Saal, ging es bepackt mit einem Bibelspruch in der Hand in das Labyrinth im Schulhof der St. Hedwig-Schule.
Gleichzeitig kam man im Saal des Paul-Eber-Hauses zum Thema „Wohin haben uns unsere Lebenswege geführt?“ ins Gespräch.
Dekanin Kerstin Baderschneider entließ die Frauen mit einem Abschluss-Segen. Musikalisch umrahmt wurde der Dekanatsfrauentag von dem Dekanatskantor Martin Blaufelder und einem Musikteam.
Elli Stühler - Dekanatsfrauenbeauftragte
Save the date: Am Samstag, 29. April 2023, kommt unser Landesbischof für einen Vortrag nach Kitzingen. Das Thema "Gerechter Friede und militärische Gewalt. Friedensethische Überlegungen im Lichte des Angriffskriegs gegen die Ukraine."
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Paul-Eber-Haus, Schulhof 1, Kitzingen
Im Anschluss Austausch und Begegnung.
Am 23. Februar 2023 wurde in Kitzingen der Opfer der Bombardierung am 23.2.1945 gedacht. Über 700 Menschen verloren ihr Leben, darunter Kinder eines Kindergartens, die unter den Trümmern im Keller, der sie schützen sollte, starben. In die Bilder von damals mischen sich Bilder der Gegenwart. Bilder der zerbombten Städte in der Ukraine und die der Schuttberge der durch das Erdbeben zerstörten Häuser in der Türkei und in Syrien.
Lasst uns nicht aufhören zu gedenken, für den Frieden zu beten, Nächstenliebe in Wort und Tat zu leben und an der Hoffnung festzuhalten, dass Liebe und Frieden das letzte Wort behalten.
So hat es Schalom Ben Chorin, der vor der Judenverfolgung ins Hl. Land geflohen war, angesichts der Schreckensmeldungen von Krieg und Vernichtung im Jahr 1942 in ein Gedicht gefasst:
Freunde, dass der Mandelzweig
Wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt?
Dass das Leben nicht verging,
Soviel Blut auch schreit,
Achtet dieses nicht gering,
In der trübsten Zeit.
Tausende zerstampft der Krieg,
Eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensieg
Leicht im Winde weht.
Freunde, dass der Mandelzweig
Wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt?
Am Samstag, 11. Februar, lädt das Dekanatsfrauenteam von 9.00 bis 13.00 Uhr herzlich zu Frühstück und Austausch ins Paul-Eber-Haus in Kitzingen ein.
Das Thema ist: „Quo vadis?“. Pilgerwege-Lebenswege.
Referentinnen sind Pfarrerin Heidi Wolfsguber und Pfarrerin Raffaela Meiser.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Auf dem Dekanatsjugendkonvent im Herbst des letzten Jahres, wurden die Vertreter_innen der EJ Kitzingen in die Dekanatsjugendkammer gewählt.
Gewählt wurden: Julia Gierth/Stadtkirche KT, Julius Jung/ Dettelbach, Muriel Muth/Repperndorf, Max Jäger/Mainbernheim, Laura Schwab/Marktsteft, Jana Zepter/Mainstockheim. In der konstituierenden Sitzung der Dekanatsjugendkammer am 20.12.2022 konnten wir die Posten der Vorsitzenden neu vergeben: 1. Vorsitzende Julia Gierth , 2. Vorsitzender Julius Jung, Stellvertretung Jonas Schneider. In die Dekanatsjugendkammer wurden berufen: Jonas Schneider, Richard Köhler und Jakob Zeltner (CJB).
Sehen und gesehen werden – dieses Bedürfnis haben nicht nur die „Schönen und Reichen“, die gesellschaftliche Ereignisse als Bühne der Selbstdarstellung und zur Kontaktpflege für sich zu nutzen wissen. Es ist ein allgemein menschliches Grundbedürfnis. Schon Neugeborene suchen den Kontakt, wollen gesehen und gespiegelt werden. Nur in der Resonanz mit anderen entwickeln Menschen ihre Identität.
Das Schauen und das Gesehen-Werden versichert uns unseres Standortes in der Welt. Es ist eine schmerzliche Erfahrung, übersehen oder verkannt zu werden oder nicht sichtbar zu sein. Manche gieren deshalb regelrecht nach Anerkennung und tun alles dafür. Sie lassen sich operieren, betreiben exzessiv Sport, kaufen Statussymbole, arbeiten bis zum Umfallen, verlieren sich in fremden Ansprüchen. Wunde Punkte und Unzulänglichkeiten werden meist verborgen, denn wer die zeigt, macht sich angreifbar. Doch wer wirklich gesehen wird, in seinem Wesen, in seiner Haltung, in seiner Not, und wer dabei nicht verurteilt oder bewertet wird, erlebt große Freiheit.
Im Bibelvers, der uns als Jahreslosung durch das Jahr 2023 begleitet, geht es um solch heilsames Gesehen-Werden. Hagar, die Magd Abrahams und Saras, soll als Leihmutter ein Kind für Sara austragen. Als Hagar schwanger wird, entstehen Konflikte. Hagar flieht aus der für sie bedrückenden Situation. Nun sitzt sie mutterseelenallein in der Wüste und wird von einem Engel gefunden. „Woher kommst Du, und wo gehst Du hin?“ – fragt er sie. Hagar kann nur die erste Frage beantworten: „Weg von Sara, meiner Herrin!“ Wohin sie geht, weiß sie nicht. Sie ist so sehr in der Ausweglosigkeit ihrer Lage gefangen, dass sie keine Zukunft für sich sieht.
Die zeigt ihr der Engel auf: Das Kind wird Zukunft haben, sagt er. Ismael soll sein Name sein, „Gott hat erhört“. Aber mehr als das Gehört-Werden, ist das Gesehen-Werden für Hagar der Grund neuer Hoffnung. „Du bist ein Gott, der mich sieht.“, erkennt sie und hat die Kraft, wieder zurückzugehen. Ihre Gegenwart hat sich durch den Blick Gottes verwandelt. Sie weiß nun: Er hat ein Auge auf sie, er sieht, wie es ihr geht und was sie braucht. Sie muss sich nicht verstecken und verstellen. Das Angesehen-Sein wird für sie zu einer Quelle neuer Lebendigkeit.
In Hagar können sich viele wiederfinden: Menschen, die sich fremd und unbeachtet fühlen, Menschen, die keine Hoffnung auf eine gute Zukunft haben, Menschen, die sich danach sehnen, dass jemand sie wirklich sieht und trotzdem achtet. Und gleichzeitig kann uns die Jahreslosung auf die aufmerksam machen, die in unserer Gesellschaft oder auch in unserem unmittelbaren Umfeld übersehen oder ausgegrenzt werden und für die wir zu einem Engel, zu einem Boten Gottes werden können. „Du bist ein Gott, der mich sieht“ - möge das für viele eine heilsame Erkenntnis werden in diesem Jahr.
Ich wünsche Ihnen einen guten Beschluss und Gottes Segen für 2023!
Ihre Dekanin
Kerstin Baderschneider